|
Liebe Spender-innen,
nach langer Pandemie, mit unendlich langer Quarantäne und Einsamkeit, möchte ich Ihnen jetzt einen Bericht über unsere Arbeit schicken.
Hier hat sich sehr viel verändert, wir haben neue Perspektiven für unser Projekt gefunden, und sind dabei diese umzusetzen. Doch dazu später mehr. Erst einmal zu unseren Kindern. Sie haben sich wunderbar in den Bergen eingelebt. Wir sind alle näher zusammengerückt, und die Kinder sind mittlerweile zuhause angekommen. Es ist so schön mit anzusehen, wie gut sich alle verstehen. Es ist eine richtige Familie. Wir alle haben sehr viel entbehren müssen in den letzten Monaten, aber dadurch haben wir das Wesentliche erkannt, was wichtiger ist als alles andere. Sich gegenseitig zu vertrauen, zu helfen und zu unterstützen, auch Schwächen und Ängste zuzulassen, um gemeinsam alle Probleme zu überwinden.Nur so kann es funktionieren.Fast alle Kinder und Mitarbeiter hatten Corona, hatten natürlich große Angst, aber Gott sei Dank ist außer Schnupfen und etwas Husten nicht passiert. Trotzdem werden wir alle wöchentlich getestet, und müssen Papiere und Berichte fürs Gesundheitsamt schreiben. Seit zwei Wochen gehen die Kinder endlich wieder "normal" zur Schule.Sie sind alle sehr glücklich darüber, weil die sozialen Kontakte völlig abgerissen waren. Wir brauchen auch keine Masken mehr tragen und alle Geschäfte, Restaurants, Cafés, Sportstudios sind offen.Ein wenig Normalität ist zurückgekehrt. Nachdem die "Masken gefallen" sind, haben sich auch die Ämter auf ihre eigentlichen Aufgaben besonnen, und angefangen zu kontrollieren. Nachdem monatelang alles online abgewickelt wurde, standen plötzlich 4 Inspektoren vom Sozialinspektorat vor unserem Tor. Es stand die erneute Funktionsgenehmigung für die kommenden drei Jahre aus.Sie haben dann zwei Tage lang alles überprüft, was man überprüfen kann. Die Wohnräume, die Küche, die Bäder, die Schränke, die Lebensmittel, die Buchhaltung, Gespräche mit den Kids, mit den Mitarbeitern und hunderte von Akten und Papieren. Für jeden Bereich wurden Punkte vergeben.!00 Punkte waren das Maximum, und wir haben genau diese 100 Punkte erreicht!!!!!!!!
Das ist nicht unbedingt die Regel hier, und wir sind unglaublich stolz darauf. Also für die nächsten drei Jahre ist alles in Ordnung.
Jetzt zu den neuen Perspektiven. In Absprache mit Jugend-und Sozialamt haben wir an einer öffentlichen Ausschreibung teilgenommen. Es handelt sich um mehrere geschützte Wohngruppen für psychisch kranke Jugendliche und Erwachsene.Diese waren bislang staatlich und werden nun privatisiert. Das bedeutet sie laufen unter der Regie einer privaten Organisation, werden aber durch staatliche Zuschüsse zum größten Teil getragen. Ich habe lange überlegt, ob ich es machen soll oder nicht, aber nachdem ich die Missstände dort gesehen habe, habe ich nicht lange gezögert, und zugesagt. Wir haben dann tatsächlich die Ausschreibung "gewonnen", und werden uns ab dem 15.06.2021 um diese Wohngruppen kümmern. Die Zustände dort sind teilweise schlimm.Es ist dreckig, von Hygiene keine Rede, die Bewohner haben wirklich nur das Allernötigste, und vegetieren so vor sich hin.Ich habe mich zurückversetzt gefühlt in das Jahr 1990, als ich das erste mal nach Rumänien gekommen bin.Dieses unendliche Elend in den Augen der Schwächsten, dieses noch einmal zu sehen, fast dreißig Jahre später, ist schlimm. Aber mit vereinten Kräften werden wir versuchen diese Umstände zu ändern,und etwas zum Positiven für diese Menschen zu verändern.
Dafür brauchen wir natürlich die Unterstützung von vielen Menschen. Nur Sie, liebe Spender und Spenderinnen können uns den Weg für dieses Vorhaben ebnen. Ich bitte Sie also ganz herzlich uns weiterhin mit Sachspenden und finanziell zu unterstützen!
Es gibt nichts Gutes-außer man tut es!
Herzlichst
Sybille Hüttemann Boca
|